Von Emotions Anonymous zu Einfach und Anders
E A – Emotions Anonymous
Das EA-Programm hat sich wie so viele andere A-Gruppen aus dem Programm der AAs entwickelt. Dafür wurde der Basistext, die 12 Schritte einfach übernommen und im Wesentlichen hier nur der 1. Schritt der jeweiligen Sucht angepasst. Fürs bessere Verständnis lohnt es sich die verschiedenen Varianten des 1. Schrittes bei den Anonymen Alkoholikern, den Narcotics Anonymous (NA), den Co-Dependent Anonymous (CoDA), den Sex and Love Addicted Anonymous (SLAA) oder eben bei Emotions Anonymous (EA) zu lesen.
Ebenso unterscheidet sich bei den 12 Traditionen im Wesentlichen nur die 3. Tradition. Diese regelt, wer dazu gehören und in die Meetings kommen darf.
Das Programm der AAs ist für viele so hilfreich, dass Menschen mit anderen Süchten dies übernahmen und für sich anwenden. In den 70ern brachte Dr. Walther Lechler aus den USA die EA-Bewegung mit nach Deutschland. Schnell verbreitete sich dieser Ansatz und kann in seiner traditionellen Form auf folgender Internet-Seite besser kennen gelernt werden.
E u A – Einfach und Anders
Es gibt in den Meetings einen viel beachteten Satz, der sagt, dass es auch einfach geht. Ebenso ist jedem Süchtigen klar, dass er etwas anders machen muss. Eigentlich müsste man die neue Richtung, die wir einschlagen, A und E nennen, also anders und einfach.
Durch dieses Wortspiel wird in respektvoller Weise darauf hingewiesen, wo wir her kommen. Wir nutzen das A-Programm und wenden es in gesunder Weise auf unsere Sucht mit dem Ziel an unsere emotionale Gesundheit zu erhalten.
Eine wesentliche Erkenntnis besteht unter anderem darin, dass die Kraft des Wortes nicht zu unterschätzen ist. Man muss ehrlich sein. Ein individuell formuliertes Bekenntnis oder auch Credo genannt ist Ausdruck von Kraft und Genesung.
Ich bin meinen Emotionen gegenüber machtlos, klingt selbstbewusst und ehrlich. Die traditionelle Formulierung, „wir haben zugegeben, dass wir unseren Emotionen gegenüber machtlos waren“, klingt anders.
Irgendwann kommt dann, ich liebe meine Emotionen, die mir den Weg durchs Leben weisen.
Das ist mein Satz, der in wenigen Worten das zusammenfasst, was in der Betrachtung „Für Heute“ vom 17. November steht. Ich zitiere sinngemäß:
„Wie oft habe ich gesagt: „Ich bin nicht ärgerlich, aber …!“ Schon mein Verhalten zeigt, dass Ärger genau das ist, was ich fühle. Das Programm lehrt mich, Gefühle zu verstehen und nicht zu ignorieren oder wegzudrücken. Gefühle sind etwas nützliches. Sie zeigen mir, was mit mir los ist. Das Programm hilft mir angemessen mit meinen Gefühlen umzugehen.“
Gefühle sind ein Kraftquell meines Lebens. Es gilt sie nutzbringend einzusetzen.
That ’s it.